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Von spitzen Bleistiften, veralteten Wörtern und Musenküssen - Schullesung mit Johann P. Tammen im Rahmen des Lyrikertreffens 2017

  

Kein normaler Deutschunterricht erwartete die Schülerinnen und Schüler der Klasse 9a am Freitagmorgen, sondern die Begegnung mit dem Dichter Johann P. Tammen.

Statt der im Schulalltag oft üblichen Gedichtanalyse galt es vielmehr, gemeinsam herauszufinden, worin das Besondere an Gedichten und ihrer Entstehungsweise besteht. Herr Tammen las einige seiner Gedichte vor und beantwortete zahlreiche Fragen. "Warum verfassen Sie Gedichte ohne Reime?", "Gibt es Inspirationsquellen für Ihr Schreiben?", "Warum schreiben Sie?", "Was halten Sie von Poetry Slams?". Dies sind Beispiele für das anregende Gespräch, das sich entwickelte, versehen mit Anekdoten, Erlebnissen und Beobachtungen. Kunst entsteht für Herrn Tammen weniger durch Musenküsse als durch tatsächliche Landschaften, Kindheitserinnerungen und Liebeserlebnisse. Zum Schreiben braucht es oft nicht mehr und nicht weniger als Papier, einen angespitzten, wohlriechenden, kurzen Bleistift in der Jacketttasche, ein Schilfdach oder einen Sternenhimmel über sich. Das Finden von wirklich schönen Worten und Zeilen kann dann zehn Minuten oder 50 Jahre dauern. Diese Einsichten überraschten und machten diese andere Deutschstunde zu etwas Einzigartigem.

Wir danken Herrn Tammen dafür, dass er uns an seinen Gedanken und Gedichten teilhaben ließ, und dem Kulturamt der Stadt Münster für die Organisation der Schullesung.

 

A. Follak

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© Manto Sillack