Welcher der 420 Einwohner von Sleepy Rocks hat die Überfälle auf dem Kerbholz? Die Polizei weiß sich keinen Rat mehr, und so muss das Detektivbüro „JoLuFlo“ ran – und löst den Fall! Sie finden ein rotes Haar am Tatort. Weil es in der kleinen Stadt nur wenige Menschen mit roten Haaren gibt, „Heinrich der Bäcker“ und die anderen Rothaarigen für die Tatzeit handfeste Alibis vorweisen können, ist bald klar, dass der fiese Kettenraucher der Täter war. Flugs landet er im „Knast“.
Lustig und spannend ging es zu, als am Sonntag im aus allen Nähten platzendem Kleinen Haus der Krimi „Schneller, als die Polizei erlaubt“ uraufgeführt wurde. Auf der Bühne standen zwar erwachsene Schauspieler des Placebotheaters, aber das Stück wurde von den Schülern der Klasse 5d des Hittorf-Gymnasiums geschrieben und inszeniert.
In zwei Wochen hatten die Schüler im Rahmen von „Theater macht Aah!“ jeweils ein Stück entwickelt und sich um Kulissen, Kostüme und Beleuchtung gekümmert, selbstverständlich professionell unterstützt vom Theater Münster. Pianist Philipp Ritter sorgte am Klavier für Musik und Atmosphäre. Judith Suermann und Olaf Bürger, wie Ritter vom
Placebotheater, spielten Polizisten, Detektive und Dieb. Das Placebotheater eigne sich besonders gut für dieses Projekt, so Julia Dina Hesse (Leiterin des Jungen Theaters), da die Schauspieler das Improvisieren gewöhnt seien und deshalb in sehr kurzer Zeit ein Stück auf die Bühne bringen könnten.
Die Klasse 3d der Ludgerischule, ebenfalls am Projekt beteiligt, fragte: „Was wäre, wenn die Zeit rückwärts liefe?“ Ein etwas schusseliger Professor (Oliver Pauli) und seine Frau, seine Tochter und sein Hund (alle Rollen von Christoph Tiemann herzallerliebst und im fliegenden Wechsel umgesetzt) kämpften gegen die ewige Verjüngung, denn pro Stunde wurden sie um ein Jahr jünger. Klar, am Ende fand sich eine Lösung – herrlicher Klamauk.
Die Klasse 4d der Marienschule Roxel entführte zwei Schülerinnen (Eva-Marie Jazdzejewski und Ilka Luza) nach waghalsigem Flug am „Tollsten Zeugnistag“ durch das Universum in ein Schlaraffenland aus Süßigkeiten und Videospielen. Bunte Ballons, ein Bach aus Schokolade und jede Menge modischer Klamotten, soweit man nur gucken konnte – doch am Ende herrschte pure Langeweile. Was waren die beiden Mädchen froh, wieder in der Schule zu sein.
Autorin: Heike Eickhoff
http://www.wn.de/Muenster/Kultur/2403552-Theater-macht-Aaah-Drei-Klassen-drei-Abenteuer
Bildunterschrift:
Zeugnistag mit Eva-Marie Jazdzejewski und Ilka Luza (v.l.) vom Placebotheater