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Musikunterricht im Hittorf-Gymnasium mit Danae Dörken - „Spiel doch lieber Blockflöte“

  

Münster - „Er wechselt die Stimmung jede paar Sekunden“, erläutert Danae Dörken Brahms, setzt sich an den Flügel und macht diese Gefühle hörbar.

 

Bequeme Hose, graues Sweatshirt, Leinenschuhe, ein dünnes Lederarmband, offenes, langes Haar – die 25-Jährige wirkt ausgerüstet mit Handy und Wasserflasche fast selbst wie eine Schülerin. Dabei ist Danae Dörken auf den Podien der Welt eine gefeierte Pianistin. Für die Musikkurse der Stufen Q1 und 2 im Hittorf-Gymnasium gestaltete sie am Donnerstag eine Stunde lang den Unterricht im Musiksaal.

 „Er wechselt die Stimmung jede paar Sekunden“, erläutert Dörken Brahms, setzt sich an den Flügel und macht diese Gefühle hörbar. Jeder Komponist verbinde mit der Musik seine eigene Idee, der Musiker ebenfalls und der Hörer obendrein eine andere. „Gut so“, bestärkt Dörken: Es gebe keine „richtigen und falschen Assoziationen“. „Das ist genau das Ziel der Musik.“

 Es ist nicht der erste Schulbesuch der Berufsmusikerin. Souverän stellt sie die Stücke vor, spielt begeistert und äußerst engagiert, dabei fröhlich und mit einem Gesicht, das die jeweilige musikalische Stimmung widerspiegelt. Mit großer Fingerfertigkeit, gelenkig und elegant gibt sie Proben ihres Könnens, scheut keine schwierigen Passagen.

„Alle fürchten sich davor“, erklärt sie nach einem Stück mit funkelnden Augen. Immer wieder reißt es die junge Frau vom Hocker, tanzt sie fast mit – und zwischendurch gibt Dörken Erklärungen zu den Komponisten Brahms und Schumann und dem Werk der Romantik, eine Epoche, die den Schülern vom Unterricht bereits vertraut ist. Sie spielt Ausschnitte ihres Abendkonzerts vom Rathausfestsaal, wo sie einige Schüler und Lehrer wiedertrifft.

Im Klassenraum schließt sie mit der Zugabe, dem „Feuertanz“ des spanischen Komponisten Manuel de Falla. „Flammen in der rechten Hand, Tanzschritte in der Linken“, erläuterte Dörken, und die Schüler lauschten der Verbannung böser Geister.

 Die Fragen der Schüler drehten sich um Anfänge und Probenaufwand. Dörken stammt nicht aus einem Musikerhaushalt, ihre Eltern sind Wirtschaftsfachleute. Mit fünf Jahren beginnt die Deutsch-Griechin das Klavierspiel in der Musikschule, gegen den Rat ihrer Mutter: „Spiel doch lieber Blockflöte.“ Schon nach einem Jahr gewinnt sie den ersten Preis bei „Jugend musiziert“, mit zehn Jahren ist sie Jungstudentin, und jetzt bereist sie große Konzerthäuser. Vor Konzerten übt sie zwei Stunden, zu Hause bis zu sieben Stunden täglich. Ein Musikstück von 30 Minuten Länge benötige bis zu vier Monate Übung für die Berufsmusikerin, je nach Schwierigkeitsgrad. Musikalische Herausforderungen gebe es immer wieder. „Jeder hat eigene Stärken und Schwächen“, beschreibt sie die Talente.

Zum vierten Mal war im Hittorf-Gymnasium ein Profimusiker zu Gast im Unterricht. Zustande gekommen war der Kontakt mit Danae Dörken dank Gerlind Korschildgen vom Konzertbüro Schoneberg.

Quelle: http://www.wn.de/Muenster/Kultur/2551141-Musikunterricht-im-Hittorff-Gymnasium-mit-Danae-Doerken-Spiel-doch-lieber-Blockfloete

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Danae Dörken präsentierte den Schülern am Hittorf-Gymnasium eine Stunde Musikunterricht. Foto: Maria Conlan