Das Kunstwerk des Monats Januar stammt von Hannah Rasche aus der Q2 und trägt den Titel „Von der Angst vorm Fallen“. Entstanden ist es im Zusammenhang mit der Auseinandersetzung mit den Verfahren der Collage und Frottage, welche der Künstler Max Ernst oft für seine Werke nutzte und die er prominent gemacht hat. Thema im Q2-Grundkurs Kunst war es mit den Verfahren der Collage und Frottage ein Landschaftsmotiv zu gestalten. Diese Landschaft konnte von einer Traum- bis hin zu einer Alptraumlandschaft reichen. Hannah Rasche hat sich in ihrem Werk offenbar für eine Alptraumlandschaft entschieden. Sie gestaltet ihre Landschaft aus gerissenen Papierstücken, welche durch das Abreiben/Durchreiben von Untergründen ihre Struktur erhalten und setzt sie zu einem neuen Motiv (hier eine Art Bergfelsen mit Schlucht in der Bildmitte) zusammen. Dadurch wird der Eindruck einer Felsenlandschaft (im Querschnitt) erweckt. Die einzigen eingezeichneten Elemente sind die obere Vegetation, die schwarzen Flecken, die aussehen wie Steinbrocken und die sich im freien Fall befindliche menschliche Figur. Erst durch das geschickte Arrangieren dieser Bildelemente werden oben geäußerte Assoziationen zum Bildmotiv geweckt. Hannah Rasche beschreibt ihr Werk folgendermaßen:
„Mein entstandenes Bild beschäftigt sich mit einer der natürlichsten Ängste des Menschen: dem Fallen. Jeder und jede ist bestimmt schon mal aus dem Schlaf hochgeschreckt mit dem Alptraum in ein endloses Loch zu Fallen. Diese Angst ist mit der Angst vor Zurückweisung, Verlust und Misserfolgen zu begründen. Man befürchtet an etwas zu scheitern, zu versagen oder verlassen zu werden. Der Sturz in eine Schlucht vorbei an den unterschiedlichen Schichten der Erde ins Endlose symbolisiert das. Die Erd- und Gesteinsschichten als Frottageelemente haben die metaphorische Bedeutung der verschiedenen Lebensabschnitte, die bei diesem Sturz bedeutungslos an einem vorbeiziehen.“
Die Fachschaft Kunst gratuliert zu dieser Arbeit.