Die mittlerweile 91-Jährige Holocaustüberlebende Halina Birenbaum ist seit drei Jahren Vortragsgast am Wilhelm-Hittorf-Gymnasium. In diesem Jahr ist ein Vortrag wegen der Corona-Pandemie leider nicht möglich. Mit ihrem Neujahrsgedicht schickt sie uns einen Gruß aus Israel.
Eindrucksvoll und authentisch erzählte die Holocaustüberlebende den Schülerinnen und Schülern des Hittorf-Gymnasiums von ihrem Martyrium im Warschauer Ghetto und in den Konzentrationslagern Majdanek, Auschwitz und Ravensbrück. Neben den allgemeinen Lebensumständen im Ghetto und in den Konzentrationslagern erfuhren wir von ihrer persönlichen Lebensgeschichte. Halina Birenbaum gelingt es, die Zuhörerschaft mit ihrer Geschichte in den Bann zu ziehen. Immer wieder wurde deutlich, dass die Hoffnung auf eine bessere Zukunft ihr Kraft gegeben hat. Mit dieser Kraft hat sie die für uns kaum fassbaren Greuel des Holocausts überlebt. Als Zuhörer:in gewinnt man den Eindruck, dass es für sie eine Herzensangelegenheit ist, ihre Lebensgeschichte an nachfolgende Generationen weiterzugeben und so den vielen Opfern ein Gesicht zu geben.
Mit zehn Jahren erlebt sie die Entbehrungen und Ängste im Warschauer Ghetto, die sie versucht, durch das Schreiben von Gedichten zu bewältigen. Das Schreiben von Gedichten ist für sie eine Ausdrucksform geblieben, an der sie uns teilhaben lässt. Mit ihrem Neujahrsgedicht zeigt Halina Birenbaum, dass sie auch mit 91 Jahren noch zuversichtlich und hoffnungsvoll ist. Auch im Jahr 2022 hat sie die Absicht, wieder nach Münster zu kommen.
Halina Birenbaum, wir danken Ihnen sehr herzlich dafür, dass Sie Ihren Text mit uns teilen!
A. Follak und S. Wenke