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Europatag am Wilhelm-Hittorf-Gymnasium

  

Posiumsdiskussion und Workshops für die 9. Klassen

Unter dem Thema "Gekommen um zu bleiben" führte das Hittorf-Gymnasium seinen diesjährigen Europatag am 4. Mai 2016 durch.

 Die Berichte über hohe Flüchtlingszahlen und die daraus entstehenden Überlastungen von Ämtern und Hilfseinrichtungen sind allgegenwärtig. Während die Angst vor den Folgen einer möglicherweise scheiternden Integration der Neuankömmlinge viele Bürgerinnen und Bürger verunsichert, versuchen zahlreiche Organisationen, sich der Thematik auf positive Weise zu nähern. Integration wird als Aufgabe für alle Einwohner Deutschlands verstanden, die nicht ohne das Engagement der lokalen Bevölkerung gelingen kann.

 Zu diesen Themen führte das Institut für europäische Partnerschaften und internationale Zusammenarbeit e.V. (IPZ) in Kooperation mit dem Wilhelm-Hittorf-Gymnasium einen Europatag für junge Leute durch. Ziel des Tages war es, den 120 Schülerinnen und Schülern der 9. Klassen die Bedeutung der Europäischen Union als Akteur in der Flüchtlingspolitik näher zu bringen, ihnen die Berührungsängste zu den Themen Flucht, Asyl und Integration zu nehmen, Vorurteile zu überwinden und einen Beitrag zur Schaffung einer offenen und integrativen Gesellschaft zu leisten.

Der Europatag begann mit einer Podiumsdiskussion mit Vertretern aus Politik und Ehrenamt zur aktuellen Flüchtlingssituation. Teilnehmende waren der Dezernent für Migration und Flüchtlingsfragen der Stadt Münster Jochen Köhnke, der FDP-Landtagsabgeordnete Henning Höne, Martina Kreimann von der FreiwilligenAgentur Münster, Diakon Michael Peters von der Flüchtlingshilfe Südviertel und Markus Beinhauer von der GGUA Flüchtlingshilfe.

Die Moderatorin Marijke Mulder vom IPZ nannte die europäische Politik gegenüber Flüchtlingen in erster Linie eine Abschottungspolitik. Henning Höne legte Wert auf eine europaweite Verteilung der Flüchtlinge, ausgerichtet an der Einwohnerzahl und der Wirtschaftskraft der einzelnen Länder. Eine solche Verteilung widerspreche den Menschenrechten, entgegnete Markus Beinhauer. "Wir erleben gerade eine Verschärfung der Asylgesetze ohnegleichen", fügte er hinzu. Der Lebensstandard der Menschen in diesem reichen Land werde dabei überhaupt nicht eingeschränkt. Zudem trage Europa eine Mitverantwortung für die Fluchtursachen.

Für Jochen Köhnke offenbare die Flüchtlingskrise eine dramatische Situation. Europa sei keine Wertegemeinschaft, sondern eine Interessengemeinschaft.

Martina Kreimann und Diakon Michael Peters nutzten das Podium, um Fragen zum ehrenamtlichen Engagement Jugendlicher zu beantworten und diese zur Mitarbeit einzuladen. Eine unmittelbare Begegnung mit Flüchtlingen trage maßgeblich zu deren Integration bei.

In Gesprächskreisen und Workshops wurden den Jugendlichen anschließend Informationen über die Interaktion der deutschen mit der europäischen Asylpolitik sowie deren völkerrechtlichen Hintergründen vermittelt.

M. Ossege

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