Wer weiß schon, dass man im Wasserturm wohnen kann? Oder dass die heutige Wohnungsnot in Münster schon von den damals verantwortlichen Kommunalpolitikern bekämpft worden ist, wenn
auch wenig erfolgreich? Wer hat schon mal Omas gute Stube aus den 50ern als Modell nachgebaut? Oder einen virtuellen Rundgang durch einen selbstgebauten Bunker im Südviertel gestaltet?
All das sind einige der Themenfelder gewesen, die im Rahmen des Geschichtswettbewerbs des Bundespräsidenten von unseren Geschichtsforschern auf ihrer Spurensuche zum Oberthema
„Wohnen in der Geschichte“ bearbeitet worden sind.
Nun hat die Landesjury NRW die ersten Preise vergeben. Die zwei Landessiege gehen an eine Schülerin der Q2, die sich mit der Geschichte der münsterischen Frauenhäuser beschäftigt hat, und eine Schülergruppe der Klasse 5, die wissen wollte, wie es sich in einem Wasserturm lebt. Einen Förderpreis konnte ein Beitrag erringen, der die Wohnungsbaupolitik im Münster der 90er Jahre zur Zeit der ersten und bisher einzigen Münsteraner Oberbürgermeisterin thematisiert hat. Und ein Sachpreis geht an eine Schülerin der 7. Klasse, die erforschte, wie ihre Familie im 2. Weltkrieg wohnte und dazu ein Künstlerbuch entwickelte.
Wir freuen uns sehr über die erfolgreiche Teilnahme unserer Schülerinnen und Schüler und gratulieren ganz herzlich. Unsere Landessieger fahren nun in Kürze zur Landespreisverleihung nach Bonn ins Haus der Geschichte. Außerdem dürfen die Preisträger eines Landessieges noch auf einen weiteren Preis auf Bundesebene hoffen. Die Ergebnisse werden Anfang November bekanntgegeben. Und hier heißt es weiter die Daumen drücken. Denn den Erstpreisträgern winkt ja ein Besuch beim Bundespräsidenten in Berlin auf Schloss Bellevue.
S. Reinhart und H.-J. Trütken-Kirsch