Mit dem Bus ging es morgens für die Klasse 7b los zur Saline Gottesgabe in Rheine, wo die beiden Mitarbeiterinnen der Salzwerkstatt auch schon im historischen Salzsiederhaus warteten. Von zwei Schülerinnen vorgetragen, klagte der Münsteraner Fürstbischof Clemens August dem sächsischen Salinenexperten Joachim von Beust im Jahr 1740 sein Leid mit dem hohen Brennholzbedarf bei der Salzherstellung. Bei einem eigenen Experiment mit zwei unterschiedlich konzentrierten Salzlösungen konnten die Schülerinnen und Schüler erfahren, welchen Energie- und Zeitgewinn das Eindampfen einer hochkonzentrierten Sole gegenüber der geringkonzentrierten Sole hat, wie sie in Rheine aus der Tiefe gepumpt wird. Anschließend ging es nach draußen zum Gradierwerk, das Joachim von Beust für Clemens August als einfache aber effektive Konstruktion errichtete, um höhere Konzentrationen der Sole nur mit Hilfe "erneuerbarer" Energie aus Sonne und Wind zu erreichen.
Im Salzsiederhaus erzählten Anton, Jakob und Heinrich von ihrer schweren, oft gesundheitsschädlichen Arbeit beim Salzsieden, beim Feuermachen, von der Arbeit an den riesigen Salzpfannen und beim Trocknen des Salzes im Salztresor. Damit die Geheimnisse der Gewinnung des "weißen Golds" nicht an die Konkurrenz verraten wurden, mussten sie jedoch Stillschweigen geloben.
Mit einem Tütchen Rheinenser Salz im Gepäck und einem kleinen Spaziergang zum nahegelegenen Kloster/Schloss Bentlage endete die spannende Exkursion, die Chemie- und Geschichtsunterricht erlebbar machte.