Das Bild des Monats Dezember entstand in einem Q1 Kunst Grundkurs im Zusammenhang mit der Werkbetrachtung „Erschießung der Aufständischen“ von 1808 des Künstlers Francisco de Goya. Die gestaltungspraktische Aufgabe in diesem Zusammenhang bestand darin eine Hommage an Goyas Werk malerisch zu entwickeln, indem entweder das gesamte Werk oder Bildelemente daraus neu interpretiert werden bzw. in einen neuen Kontext gesetzt werden konnten. Liv Döker hat sich in diesem Zusammenhang dafür entschieden, ein Thema aufzugreifen, das zu einer internationalen Bewegung geworden ist. Das erneute brutale Vorgehen einiger Polizisten in den USA in diesem Jahr, welches dazu führte, dass George Floyd festgenommen und erschossen wurde, löste eine Protestwelle gegen Gewalt und Rassismus aus, die über die USA hinausgeht. „Black lives matter“, dieser Satz ist symbolisch für die Bewegung, die sich klar gegen Rassismus und Gewalt richtet.
Die BetrachterInnen des Bildes von Liv werden Zeugen einer Situation, in der drei bewaffnete Menschen in Polizeiuniform einen einzelnen Menschen mit dunkler Hautfarbe erschossen haben und noch auf ihn mit Gewehren zielen. Dieser Mann liegt auf dem Boden. Keiner ist da, außer den Tätern. Die Szenerie spielt vor einer kahlen Mauer. Dahinter ist eine Hügellandschaft mit der Hollywood-Schrift zu sehen und die Plakate der daraus hervorgegangenen „Black-lives-matter-Bewegung“. Ist der Vordergrund in tristen Farben gehalten, wurde der Hintergrund im Kontrast farbig gemalt. Liv gelingt es in ihrer Malerei, durch einen gezielten Bild- und Farbaufbau das vor ihr gewählte Thema pointiert zum Ausdruck zu bringen und ein Zeichen gegen Rassismus und Gewalt zu setzen.
Die Fachschaft Kunst gratuliert zu dieser Leistung.
I.Schneider