„Ihr könnt nichts falsch machen, es sei denn, ihr macht gar nichts“, erklärt Ralf Epping, Fachkrankenpfleger für Anästhesie- und Intensivpflege auf der Intensivstation der Raphaelsklinik. Zwischen dem Gymnasium und der Innenstadtklinik sorgt ein Kooperationsvertrag dafür, dass jedes Jahr die Schüler der siebten Klassen unter Anleitung eines Experten die Grundlagen der Wiederbelebung erlernen. Während der aktuellen „Woche der Wiederbelebung“ wurden so aus rund 120 Schülerinnen und Schülern junge Ersthelfer, die im Ernstfall genau wissen, was zu tun ist. Viele Schüler haben in den Medien den Bericht über einen 83-Jährigen verfolgt, der in einer Essener Bankfiliale gestorben ist, weil ihm niemand geholfen hat, als er bewusstlos am Boden lag. „Ihr hättet den Mann mit Herzdruckmassage bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes vermutlich retten können“, erklärt Epping.
Erst schütteln und laut ansprechen, dann die 110 anrufen, möglichst weitere Personen dazu holen und mit der Wiederbeleben beginnen, die Schüler kennen jetzt die notwendigen Schritte, um Leben zu retten. Welche Informationen die Notrufzentrale am Telefon benötigt, kann Kleris seinen Klassenkameraden genau erklären, er hat bereits zweimal den Notruf gewählt. „In welchem Rhythmus soll man die Herzdruckmassage ausführen, da gibt es so ein Lied, an das man denken soll“, fragt Ralf Epping in die Runde und sofort singt einer der zukünftigen Ersthelfer „Staying alive“ von den Bee Gees. Der Krankenpfleger ist begeistert, stellt aber auch gleich klar, dass die Schüler einfach etwa hundertmal pro Minute drücken sollen, auch wenn sie das Lied nicht kennen.