Mehr Raum für Fantasie und Risikobereitschaft wünschte sich der Novize von der Institution Schule. Dass von beidem die Jahrgangsstufe einiges besitzt, davon zeugt das zugleich von Verrenkungsbereitschaft kündende Motto: „ABI leave I can fly“. „Das meiste hat ganz gut geklappt“, schätzte der Mathematiker Hilderscheid, der seine Schüler zwischen drei und neun Jahre lang begleitete.
Die Berufe, die sie einmal ergreifen würden, die seien zum Teil noch nicht erfunden. „Nehmt die Herausforderung an, die die Gesellschaft an euch stellt“, forderte Hilderscheid die 125 Absolventen auf, „haltet den europäischen Gedanken und die demokratischen Werte hoch“.
Den ersten Applaus erntete der Schulleiter, Christian Schrand, als er Erziehung als gemeinsame Aufgabe von Eltern und Schule bezeichnete – und den Eltern dankte. Seine Kollegen hätten sich „weit über den normalen Unterricht hinaus“ eingesetzt, und Hilderscheid habe „Umsicht und Empathie“ gezeigt. Dafür gab es Applaus.
Das Hittorf habe eine „offene und legere Art“, lobte Elternvertreterin Katja Lingg. Sie würdigte einen Lehrer als eine Art „Professor Snape“, der aber sehr lustig und humorvoll sein könne. Auf moderne Kommunikationsmittel anspielend, sagte Lingg: „Wer mehr weiß, muss auch mehr verantworten.“
Der Schülervertreter Stefan Kroker verwies auf die Ambivalenz, eine Schulzeit erfolgreich abschließen zu können und von „großartigen Menschen“ Abschied nehmen zu müssen. „Man muss“, zitierte er Georg Friedrich Händel, „lernen, was zu lernen ist, und dann seinen eigenen Weg gehen.“ Für frischen Wind bei drückender Hitze sorgte die Jazzband unter der Leitung von Klaus Posingies.
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